Von Säugling bis Teenie
In den ersten vier Lebenswochen wohnen unsere Kälber in Einzel- oder Zweierboxen. Diese Haltung ermöglicht es uns, jedes Tier individuell zu versorgen und vor Ansteckungen zu schützen, da das Immunsystem in dieser Zeit noch nicht vollständig ausgebildet ist. In den ersten drei Lebenstagen erhalten die Kälber Biestmilch von ihrer Mutter, denn sie kommen fast ohne Abwehrkörper auf die Welt, die Milch der Mutter enthält alle wichtigen Abwehrstoffe, damit das Kalb ein starkes Immunsystem aufbauen kann. Danach stellen wir die Kälber auf Milchaustauscher um. Zusätzlich steht ab dem ersten Tag frisches Wasser und eine Kälberration aus Stroh und Mais zur freien Verfügung.
Die Tränken werden täglich gereinigt und die Boxen frisch eingestreut, um Sauberkeit und Wohlbefinden zu gewährleisten.
Innerhalb der ersten sieben Lebenstage müssen die Kälber ihre gelben Ohrmarken bekommen. Diese sind mit der Tierindividuellen Nummer beschriftet und stanzen zusätzlich noch eine Gewebeprobe aus dem Ohr, die das Kalb auf die Tierseuche BVD untersucht.
Mit einem Alter von drei Wochen erfolgt dann wenn nötig das Enthornen, dabei werden die Kälber sediert, der Hornansatz ausgebrannt und ein Schmerzmittel verabreicht. Um diesen Vorgang zu vermeiden, kann man bei den Auswahl des Vatertieres auf die Vererbung von Hornlosigkeit achten.
Dieser Schritt dient vor allem der Sicherheit von Mensch und Tier, um spätere Verletzungen bei Rangkämpfen in der Herde zu vermeiden.
Mit etwa vier Wochen ziehen unsere Kälber in die „Jugendgruppe“. Hier leben rund zwölf Tiere zusammen in einer geräumigen Bucht. Die Gruppenhaltung fördert den sozialen Kontakt, und die Kälber lernen spielerisch die Rangordnung in der Herde kennen. Die Milch bekommen sie jetzt über einen Tränkeautomaten, an dem sie bis zum 105. Lebenstag trinken können. Zusätzlich stehen frisches Wasser und Futter jederzeit bereit. Weibliche Kälber ziehen später in unsere Rinderstall ein, während die Bullenkälber bei uns auf dem Hof in einem anderen Stall zur Mast aufgezogen werden.
Wenn du mehr über unsere Kälber erfahren möchtest, schau dir gerne unsere ausführliche Kälber-Hoftour mit Holm und Laue an 🙂